Das „Ellerner Eingewöhnungsmodell“
in Anlehnung an das Münchner und Berliner Eingewöhnungsmodell
Wichtig um von einer gelungenen Eingewöhnung zu sprechen ist, dass die Bedürfnisse der Kinder zu jeder Zeit im Vordergrund stehen und darauf eingegangen wird. Daher verlangt die Gestaltung der Eingewöhnungszeit sowohl von den Erzieherinnen als auch den Eltern ein hohes Maß an Flexibilität.
Im Vorfeld der Eingewöhnung = Vorbereitungsphase erfolgt das Erstgespräch zwischen den Eltern und der zukünftigen Bezugserzieherin. Es wird ein Termin vereinbart, zu dem die Eltern (ohne Kind) in die Krippe kommen. In diesem Gespräch erfolgt das erste Kennenlernen. Fragen, Erwartungen, Sorgen oder Bedenken können genannt und geklärt werden. Es werden Informationen zum Eingewöhnungsverlauf besprochen und Informationen zum Kind erfragt. Kurz vor der Eingewöhnung findet ein kurzer Hausbesuch statt. So kann die Bezugserzieherin das Kind in der gewohnten Umgebung erleben und ist am ersten Tag der Eingewöhnung nicht komplett fremd.
Im Folgenden wird ein grober Rahmenplan dargestellt, der aber nur als Orientierungshilfe gesehen wird. Pädagogische und Organisatorische Punkte können Einfluss auf die Phasen der Eingewöhnung nehmen.
Woche 1 (Kennenlernphase)
– Das Eingewöhnungskind besucht zusammen mit seiner primären Bezugsperson für eine Stunde die Einrichtung
– Zusammen mit der Bezugserzieherin ziehen sich diese Drei in einen ruhigen Raum zurück.
Dort halten sie sich ca. 2 Tage auf.
– Diese Zeit dient dem näheren Kennenlernen und ersten Vertrauen fassen. Die Erzieherin kann währen dieser Zeit der primären Bezugsperson Sicherheit geben und auf die folgenden Tage und Wochen vorbereiten.
– Die Zuständigkeit für das Kind liegt bei der primären Bezugsperson, die zukünftige Bezugserzieherin hält sich noch im Hintergrund (dennoch in der Nähe) auf.
– Ca. an Tag 3 gehen alle Drei zusammen erstmals in die Großgruppe und lernen die anderen Kinder und Erzieherinnen langsam kennen. Weiterhin liegt die Zuständigkeit für das Kind bei der primären Bezugsperson.
Woche 2 (Sicherheitsphase)
– Je nach gezeigter Bereitschaft des Kindes versucht die Bezugserzieherin aktiv Kontakt zum Kind aufzubauen.
– Die Bezugserzieherin versucht innerhalb dieser Woche mehr und mehr Tätigkeiten mit dem Kind zu gestalten. Die primäre Bezugsperson hat somit die Möglichkeit einen „Elternsessel“ à fester Platz im Raum aufzusuchen und mehr und mehr das Geschehen zu beobachten.
– Wenn das Kind einen guten Kontakt zur Bezugserzieherin aufgebaut hat, kann gegen Ende der zweiten Woche ein erster Trennungsversuch gestartet werden.
– Die primäre Bezugsperson verabschiedet sich aktiv vom Kind und verlässt dann den Gruppenraum à Trennungsritual entwickeln
– Die Zeiten des Aufenthaltes und der Trennungen werden individuell- in Absprache zwischen Erzieherin und primären Bezugsperson- ausgedehnt bzw. variiert werden.
– Sollte sich das Kind nach der Trennung nicht nach kurzer Zeit von der Bezugserzieherin beruhigen lassen und weiter spielen, so verbleibt die primäre Bezugsperson in Absprache für wenige, weitere Tage in der Krippe, bevor ein erneuter Trennungsversuch unternommen wird.
3. & 4. Woche (Vertrauensphase)
Die Zeiten werden nun weiter ausgedehnt um am Ende der Eingewöhnung an der Bedarfszeit (TZ /GZ) anzukommen. Die Verabschiedung der primären Bezugsperson erfolgt immer zeitiger nach dem Ankommen.
Nach ca. 10 Wochen erfolgt das Eingewöhnungsabschlussgespräch